Empfängnisverhütung

Verhütungsmethoden bieten Frauen und Paaren die Möglichkeit, ihre Familienplanung aktiv zu gestalten und ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Dabei gibt es eine Vielzahl von Methoden, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile sowie Risiken mit sich bringen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die gängigsten Verhütungsmethoden.

1. Hormonelle Verhütungsmethoden

  • Antibabypille
    Die Antibabypille ist eine der bekanntesten Verhütungsmethoden und wird nach einem festen Schema eingenommen. Sie enthält Hormone (Östrogen und Gestagen kombiniert oder nur ein Gestagen), die je nach Zusammensetzung den Eisprung unterdrücken, einen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindern bzw. den Schleim im Gebärmutterhals verdichten und für Spermien unpassierbar machen.

    - Vorteile: Hohe Zuverlässigkeit, Regulierung des Menstruationszyklus, Linderung von Menstruationsbeschwerden.
    - Nachteile: Regelmäßige Einnahme erforderlich, Einnahmefehler können die Wirksamkeit mindern und Zwischenblutungen auslösen; Auslösen von Stimmungsschwankungen/Libidoverlust als Nebenwirkung
    - Risiken: Erhöhtes Thromboserisiko, insbesondere bei Raucherinnen, Patientinnen mit erhöhtem BMI und Frauen über 35 Jahren.

  • Hormonspirale (IUS)
    Die Hormonspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt und gibt kontinuierlich eine geringe Menge Gestagen ab.

    - Vorteile: Langfristiger Schutz (3-8 Jahre), keine tägliche Einnahme erforderlich, während der Anwendung schwächere, seltenere oder ausbleibende Menstruation.
    - Nachteile: Hohe Anfangskosten, mögliche Schmerzen/Komplikationen bei der Einlage
    - Risiken: Infektionen, extrauterine Schwangerschaften, Verrutschen oder Verlust der Spirale

  • Hormonpflaster
    Das Hormonpflaster wird wöchentlich auf die Haut geklebt und gibt kontinuierlich Hormone ab.

    - Vorteile: Einfach anzuwenden, nur wöchentliche Erneuerung notwendig.
    - Nachteile: Kann Hautirritationen verursachen, Sichtbarkeit auf der Haut.
    - Risiken: Ähnliche Risiken wie die Pille, höheres Thromboserisiko.

2. Barrieremethoden

  • Kondom
    - Vorteile: Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, keine hormonellen Nebenwirkungen.
    - Nachteile: Anwendungsabhängig
    - Risiken: Bei unsachgemäßer Anwendung besteht das Risiko des Reißens oder Abrutschens.

  • Diaphragma
    Das Diaphragma ist eine flexible Silikonkappe, die vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingesetzt wird und den Muttermund abdeckt.

    - Vorteile: Hormonfreie Methode, wiederverwendbar.
    - Nachteile: Erfordert ggf. Anpassung durch einen Arzt, kann die Spontanität beeinträchtigen.
    - Risiken: Erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen.

 

3. Langzeitverhütungsmethoden

  • Kupferspirale (IUD)
    Die Kupferspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt und gibt kontinuierlich Kupferionen ab.

    - Vorteile: Langfristiger Schutz (bis zu 5 Jahre), hormonfrei.
    - Nachteile: evtl. verstärkte und schmerzhaftere Menstruationsblutungen, mögliche Schmerzen/Komplikationen bei der Einlage.
    - Risiken: Infektionen, extrauterine Schwangerschaften, Verrutschen oder Verlust der Spirale

  • Hormonimplantat
    Das Hormonimplantat ist ein kleiner Stab, der unter die Haut des Oberarms eingesetzt wird und kontinuierlich ein Gestagen abgibt.

    - Vorteile: Langfristiger Schutz (bis zu 3 Jahre), keine tägliche Einnahme erforderlich.
    - Nachteile: Hohe Anfangskosten, mögliche Veränderungen des Menstruationszyklus.
    - Risiken: Lokale Reaktionen an der Einlagestelle, hormonelle Nebenwirkungen.

 

4. Natürliche Verhütungsmethoden

  • Temperaturmethode
    Die Temperaturmethode beruht auf der täglichen Messung der Basaltemperatur, um den Eisprung zu bestimmen.

    - Vorteile: Hormonfrei, fördert das Körperbewusstsein.
    - Nachteile: Erfordert Disziplin und tägliche Messung (aber moderne Devices und Wearables erhältlich)
    - Risiken: Hohe Anfälligkeit für Fehler und Anwendungsprobleme.

  • Coitus interruptus (Rückziehmethode)
    Hierbei wird der Penis kurz vor der Ejakulation aus der Scheide gezogen.

    - Vorteile: Keine Kosten
    - Nachteile: Sehr unsicher, erfordert hohe Selbstkontrolle.
    - Risiken: Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, hohe Versagerquote.

 

5. Dauerhafte Verhütungsmethoden

  • Sterilisation bei der Frau (Tubenligatur)
    Die Sterilisation bei der Frau erfolgt durch das Abbinden oder Durchtrennen der Eileiter.

    - Vorteile: Dauerhafter Schutz, keine hormonellen Nebenwirkungen.
    - Nachteile: Irreversibilität, operative Risiken.
    - Risiken: Postoperative Komplikationen, Risiko für Eileiterschwangerschaften.

  • Vasektomie beim Mann
    Die Vasektomie ist die Durchtrennung der Samenleiter beim Mann.

    - Vorteile: Dauerhafter Schutz, einfache Operation.
    - Nachteile: Irreversibilität, keine sofortige Wirkung (Kontrolle nach ca. 3 Monaten notwendig).
    - Risiken: Postoperative Schmerzen, seltene Komplikationen.


Die Wahl der Verhütungsmethode ist eine sehr persönliche Entscheidung und sollte gut überlegt werden. Jede Methode hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile sowie Risiken.

Es kommt zur Abbruch- oder Regelblutung,auch Menstruation genannt.Ein Monatszyklus sollte 23-34 Tage dauern und die Monatsblutung ca. 3-7 Tage. Streß, Auslandsurlaub, Krankheiten und Medikamente können den Hormonzyklus beeinflussen.

Die Pille schützt NICHT vor HIV oder anderensexuell übertragbaren Erkrankungen.

Hormonelle Verhütungsmethoden sind:

  • Hormonpille
  • Hormonspirale
  • Hormonring
  • Hormonpflaster
  • Hormonstübchen

Die Pille (Kontrazeptivum) gibt es seit 1961 in unterschiedlichen Zusammensetzungen und verhütet mit einer hohen Sicherheit. Durch eine regelmäßige Einnahme der Hormone bleibt die Auslösung des Eisprungs aus. Die meisten Pillen sind Kombinationspräparate und enthalten Östrogene und Gestagene. Gestagene ähneln dem Progesteron und verhindern einen LH-Gipfel und somit einen Eisprung. Der Schleimpfropf am Gebärmutterhals wird fest und verhindert das Eindringen von Spermien. Die Östrogene unterstützen diese Wirkung und sind für die Abbruchblutung zuständig. Ebenso sorgen sie für eine Verhinderung eines Östrogenmangels, der wiederum Depressionen, Haarausfall oder Pickelbildung auslösen könnte.

Es gibt Mikropillen, Einphasenpräparate, Zwei- und Dreiphasenpräparate sowie die Minipille gleich = (östrogenfreie Ovulationshemmer nur mit Gestagen). Welche Pille oder welche Verhütungsmethode für die jeweilige Frau anzuwenden ist ,sollte mit dem Frauenarzt ihres Vertrauens besprochen werden.

Mit der Pilleneinnahme beginnt man am ersten Blutungstag und sollte sie 21 Tage täglich immer regelmäßig einnehmen. Sie sollte nicht über 12 Stunden vergessen werden. Wenn diese Situation eintritt, sollte für den Rest des Monats mit Kondom zusätzlich verhütet werden. Gleiches gilt bei Er-brechen, Durchfall und bei Einnahme von Antibiotika. Nach 21 Tagen setzt man 7 Tage aus und in dieser Zeit kommt die Abbruchblutung. Frauen mit PMS Syndrom, Kopf-,Bauch- und Rückenschmerzen,sowie wiederkehrenden Eierstockzysten können die Pille auch 2-3-6 Monate durchnehmen ohne Pause ,um somit die Beschwerden zu verhindern.
Die meisten Frauen vertragen die Pille gut. Selten treten Nebenwirkungen, wie Zwischenblutungen ,Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und Brustspannen auf. Eine längere Pillenpause wird wegen einer erhöhten Thrombosegefahr heute nicht mehr empfohlen.

Frauen mit Thrombose, Herzinfarkt, Schlaganfall und starker Migräne dürfen die Pille nicht nehmen.